Forma, eine glückliche, reife Frau, die als Mentorin lachend junge Praktikanten bei einem professionellen Workshop im Gruppenbüro trainiert.

Blog

Was viele nicht sehen: Wie kurzfristige Absagen in der Pflege unsere Arbeit als Zeitarbeitsfirmen gefährden

Zeitarbeitsfirmen unterstützen das Gesundheitswesen – insbesondere Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen – mit qualifiziertem Fachpersonal. Doch in der Praxis zeigt sich immer häufiger: Die Belastung trifft nicht nur die Pflegekräfte vor Ort, sondern auch die Unternehmen, die tagtäglich versuchen, diese Lücken zu füllen.

Regelmäßig berichten Personaldienstleister aus dem Pflegebereich, dass Pflegekräfte für Einsätze eingeplant sind, teilweise mit festen Dienstplänen – und dann kommt am selben Tag die Absage. Ohne klare Begründung. „Kein Bedarf mehr.“

Was dabei oft übersehen wird: Die Zeitarbeitskräfte sind fest angestellt. Sie erhalten Lohn, Sozialversicherungsleistungen und haben Anspruch auf faire Behandlung. Werden Einsätze kurzfristig gestrichen, entstehen für die Dienstleister hohe Kosten, die ohne Gegenleistung getragen werden müssen. Für viele kleinere Firmen ist das ein wirtschaftliches Risiko – und in manchen Fällen sogar existenzbedrohend.

Ein Blick auf die Realität: Nur 1,6 % der Pflegekräfte in Zeitarbeit

Trotz hitziger Diskussionen über Einschränkungen oder gar Verbote für Zeitarbeit in der Pflege zeigt die Statistik ein deutlich anderes Bild: Nur 1,6 % der Beschäftigten in der Pflege arbeiten über Zeitarbeitsfirmen.Und dennoch wird der Einsatz externer Pflegekräfte häufig als Ursache für strukturelle Probleme in Einrichtungen dargestellt – zu Unrecht.

Zeitarbeit ist nicht der Kern des Problems, sondern ein Teil der Lösung, wenn sie richtig eingesetzt wird.

Natürlich sind Kontinuität und Teamstabilität in der Pflege besonders wichtig – das steht außer Frage. Doch anstatt auf langfristige Besetzungen zu setzen, wird der Personalmangel häufig intern aufgefangen: mit Überstunden, Doppelschichten und enormem Druck auf das Stammpersonal.

Diese Praxis führt zu Überlastung, Frust und nicht selten zu langfristigen Ausfällen – ein Teufelskreis.

Zeitarbeit ist dafür da, um genau das zu verhindern: kurzfristige Engpässe zu überbrücken, Ausfälle abzusichern und die Versorgung aufrechtzuerhalten. Doch das gelingt nur, wenn Einsätze verlässlich geplant werden – und nicht im letzten Moment abgesagt werden, um kurzfristig Kosten zu sparen.

Was gebraucht wird:

  • Verbindliche Planungssicherheit zwischen Einsatzstellen und Dienstleistern
  • Faire Rahmenbedingungen für alle Beteiligten
  • Eine klare politische Regulierung, wie mit kurzfristigen Absagen im Pflegebereich umzugehen ist

Zeitarbeit kann eine Brücke sein – zwischen Engpässen und Versorgung, zwischen Fachkräftemangel und Patientenwohl. Aber eine Brücke muss stabil gebaut sein. Und das geht nur gemeinsam.